GAG – Schülerzeitung – Noch 40 Tage Schule…- J. Risse
[…] und allmählich wird’s ernst. Das dachte ich zumindest. Wie man das aus Erzählungen aus der Mittel- und Unterstufe schon zu Genüge kennt: „Wenn ihr erst mal in der 13 seid, da herrscht ein ganz anderer Ton. Da kommt ihr mit so einer Arbeitsmoral nicht weit! Ihr werdet scheitern!“ Naja, jetzt bin ich in der 13 und entweder habe ich mich an den „harten Ton“ gewöhnt, oder er herrscht erst gar nicht. Wobei ich eher an Letzteres glaube. Ich habe das Gefühl, wir gehen auf die Sommerferien zu und haben noch eine Ewigkeit in der Institution Schule vor uns, um sämtliches Unwissen auszubessern. Dass dem nicht so ist, bemerkt man nur in ein paar wenigen Fächern.
Es ist nicht so, dass die Worte „Abitur“, „lernen“, „Stress“ und „Wiederholung“ nicht in den Mund genommen werden, nein, nein, das werden sie oft genug, mir fehlt allerdings nur die Umsetzung. „So, Leute, wir haben nicht mehr viel Zeit, blablabla, wir müssen reinhauen, blablabla, eure Motivation ist grauenhaft, blablabla…“ Aber durchs Meckern wird’s bestimmt nicht besser. Auf diesen Konflikt basierend habe ich mich (relativ unhöflich) schon mit einer Lehrerin angelegt, um dann festzustellen, dass diese eventuell doch Recht hat. Da kann noch so schöner Unterricht gemacht werden, aber wenn keiner auch nur ansatzweise vorbereitet ist, ist eben dieser zum Scheitern verurteilt.
Aber das ist immer das Problem in den Grundkursen: nicht alle machen ihr Abi in dem Fach und dementsprechend sind längst nicht alle quicklebendig bei der Arbeit, sondern sitzen einfach nur ihre Zeit ab. Scheinbar sitzt also nicht jeder mit einer leichten Melancholie in den Stunden und denkt über eine Zukunft ohne Schule nach. Ich werde nämlich des Öfteren etwas traurig. So viele Menschen, die man dann wider Erwarten doch ins Herz geschlossen hat, sieht man nicht mehr wieder und sie geraten ins Vergessen.
Allerdings scheint es auch Menschen zu geben, die nicht nur mit Freuden auf unser baldiges Verschwinden gucken: „Ich glaube, ich werde euch doch ein wenig vermissen… Aber versteht mich nicht falsch: die Arbeit mit euch nicht!“
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