Der Minister hautnah
12:11 Uhr. „Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wir den Berliner auptbahnhof. Dieser Zug endet hier. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag.“
Und dann waren wir auch schon angekommen. Wir stiegen aus dem Zug und machten uns, nachdem wir eine Kleinigkeit gegessen hatten, gemeinsam auf den Weg zum Alt-Moabit 101 D. Innerhalb weniger Minuten erreichten wir unser Ziel: das Bundesministerium des Innern.
Im Eingang des Gebäudes befand sich die Sicherheitskontrolle. Nachdem wir diese gut überstanden hatten, führte uns die Organisatorin ins Innere des Gebäudes. Anschließend an eine kurze Begrüßung erhielten wir eine Einführung in die journalistische Arbeit in der Hauptstadt durch den Leiter des Pressereferates, Jens Teschke. „Ich habe großes Interesse an Politik und an Journalismus“, erklärte Teschke, welcher früher selber Schülerzeitungsjournalist war. Zudem outete er sich als…
…begeisterter Facebook-Nutzer.
Darauf hatten vier Referenten Vorträge zu verschiedenen Bereichen des politischen und religiösen Extremismus für uns vorbereitet. Während dieser Vorträge kamen natürlich auch Fragen auf, welche wir den Referenten in einer Fragerunde stellen konnten. In dieser „Übungspressekonferenz“ wurden die 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland gleichzeitig auf die noch folgende Gesprächsrunde vorbereitet.
Um 16:00 Uhr war es dann soweit: Das mit Vorfreude und gleichzeitig mit großem Respekt erwartete Gespräch mit unserem Bundesinnenminister stand kurz bevor. Zuerst wurden wir in eine weitere Etage geführt und durften dort an einer langen Tafel platznehmen. Die Situation war ziemlich beeindruckend: Insgesamt 24 Nachwuchs-Journalisten in einem langen, hohen Raum, erwartungsvoll nebeneinander sitzend. Rechts und links von uns zwei Kameras mit Scheinwerfern und am Ende der Tischreihe, glücklicherweise ziemlich nah bei uns, drei Mikrofone und ein bislang freier Stuhl. Außerdem eine überdimensionale Sanduhr.
Schon nach wenigen Minuten trat er ein: Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister des Innern. Nach einigen freundlichen und sympathischen Begrüßungsworten legte sich die Aufregung langsam. Mit Erleichterung durften wir feststellen: Auch unser Bundesinnenminister ist ‚nur‘ ein Mensch, wenn auch in einer sehr besonderen Position.
Im Anschluss an die begrüßenden Worte begann die Fragerunde. Wir waren als letzte an der Reihe. Jedes Schüler-Duo hatte insgesamt drei Minuten Zeit, um alle Fragen an Herrn Friedrich zu stellen. An dieser Stelle kam auch die Sanduhr ins Spiel. War die Sanduhr abgelaufen, so wurde das Gespräch sofort abgebrochen, dürfte man meinen. Doch dies war nicht der Fall: Trotz des Zeitdruckes nahm sich Herr Friedrich mit ehrlichem Interesse viel Zeit für alle Teilnehmer. Als er bemerkte, dass einem Schüler noch etwas unter den Nägeln brannte, drehte er kurzerhand die Sanduhr ein zweites Mal um.
Auch wir konnten unter anderem die Frage stellen, ob das Internet seiner Meinung nach eine Gefahr für unsere Sicherheit darstellt, weil es die Bildung extremistischer Gruppen und Netzwerke und die Verbreitung extremistischer Gedanken begünstigt.
„Eine Gefahr ist das Internet überhaupt nicht, sondern die Menschen, die das Internet für irgendwelche Zwecke missbrauchen“, betonte Herr Friedrich.
Nach der Gesprächsrunde stand noch ein Fototermin auf dem Plan. Denn zu einem so erfolgreichen Tag gehört natürlich auch ein gemeinsames Erinnerungsfoto.
Bevor wir mit den anderen Redakteurinnen und Redakteuren den Heimweg antraten, beziehungsweise ins Hotel gebracht wurden, konnten wir noch ein gemeinsames Abendessen genießen. Hierbei hatten wir zudem die Chance, Kontakte zu anderen Jugendlichen zu knüpfen und uns über unsere Arbeit bei der Schülerzeitung auszutauschen. Auch die Referenten waren anwesend, so dass wir noch ein paar Fragen loswerden konnten.
Gegen 19 Uhr endete dann die Veranstaltung. Zusammen mit ein paar anderen Teilnehmern wurden wir in ein nahegelegenes Hotel gebracht. Nun hatten wir die Gelegenheit, noch etwas mit den anderen Jugendlichen zu unternehmen. Die verbleibende Zeit in Berlin wollten wir nutzen und machten uns zu einer nächtlichen Erkundungstour durch unsere Hauptstadt auf, während der wir den Tag Revue passieren ließen. Dies war ein schöner Abschluss eines ereignisreichen Tages, doch anschließend fielen wir ziemlich müde ins Bett, bevor wir am nächsten Tag die Heimreise antraten.
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