Was machst du eigentlich nach dem Abitur?
Der Münsteraner Hochschultag am 7.11.2013
Möchtest du vielleicht studieren? Wenn du dich noch nicht entschieden hast, wäre der Hochschultag für dich genau das Richtige. In diesem Jahr fand der Hochschultag in Münster am 7.11.2013 statt. Das bedeutet, dass alle (okay vielleicht doch nicht alle ;-)) Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe Q2 einen Tag nicht zur Schule, sondern zu den Münsteraner Hochschulen gingen, um mit den Schülern vieler anderer Schulen aus der Umgebung von Münster die Studienangebote näher kennen zu lernen. Zu den teilnehmenden Hochschulen gehörten die Westfälische Wilhelms-Universität, die Fachhochschule, die Philosophisch-Theologische Hochschule, die Musikhochschule, die Katholische Hochschule und die Kunstakademie.
Um von einer Veranstaltung…
…zur nächsten zu kommen, gab es in dem Programmheft eine Bescheinigung, mit der man die Busverbindungen in Münster nutzen konnte. Dieses hat jedoch nicht immer perfekt funktioniert, da die Busse sehr voll waren und teilweise die Hälfte der Schülerinnen und Schüler an der Haltestelle auf den nächsten Bus warten mussten. Unter anderem aus diesem Grund war das Zeitmanagement an diesem Tag sehr schwierig. Wenn man sich an verschiedenen Hochschulen informieren wollte, hatte man kaum die Möglichkeit pünktlich zu der nächsten Veranstaltung zu kommen, da man oft nur maximal 15 Minuten für einen sehr weiten Weg oder auch gar keine Zeit zum Wechsel hatte, sodass die meisten nur die Hälfte der ursprünglich geplanten Veranstaltungen wahrnehmen konnten.
Die Vorlesungen an sich waren sehr informativ und interessant gestaltet. In der Vorlesung „Das Rätsel der 100 Gefangenen“ im Bereich der mathematischen Statistik stellte der Dozent die Vorzüge dieser wissenschaftlichen Disziplin anhand eines Denkspiels vor. Die 100 Gefangenen waren 100 Professoren, die von der Direktorin der Universität gefangen gehalten wurden. Sie bekamen eine Aufgabe, mit der sie sich befreien konnten, wenn sie sie lösten, oder ein Jahr umsonst arbeiten mussten, wenn dies misslang. Die Professoren wurden durchnummeriert. In einem anderen Raum standen 100 Hüte mit 100 Nummern. Wenn jeder der Professoren seine eigene Nummer fand, wobei pro Dozent 50 Hüte aufgedeckt werden durften, waren alle frei. Der Clou bestand darin, dass die Professoren einzeln in den Raum gerufen wurden und einander nicht helfen durften. Für die Lösung hatten die Professoren unterschiedliche Vorschläge. Der Jurist würde die Direktorin verklagen. (Das ist keine gute Idee, denn die Direktorin selbst ist Juristin.) Der Professor für Wirtschaft wollte die Direktorin bestechen. (Dieses geht nicht, weil die Direktorin so viel Geld verdient, dass sie das Geld aus der Bestechung nicht annehmen würde.) Der Theologe deckte willkürlich Hüte auf und hoffte auf Gott. (In diesem Fall vielleicht nicht die beste Idee.) Der Mathematiker schlug vor, die Hüte selbst von außen zu nummerieren. Dann würde man zuerst den Hut mit der eigenen Nummer aufheben und dann immer den Hut, dessen Nummer man unter dem zuvor aufgedeckten Hut gefunden hatte. Durch viele verschiedene Rechnungen und Überlegungen konnte man schließlich feststellen, dass diese Variante die höchsten Gewinnchancen für die Dozenten erbrachte. Während der Vorlesung erkannte man mehrfach schon einmal Gehörtes aus dem Mathematikunterricht wie die Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Bei der Veranstaltung „Bauingenieure im Verkehrswesen“ erhielten wir wiederum Einblicke in das Berufsbild eines Bauingenieurs. Die Vorlesung bestand aus vielfältigen Interaktionen zwischen dem Professor und den Schülerinnen und Schülern. Der Professor fragte z. B., wie man sich den Beruf vorstellt oder was man sich als Lösungsvorschlag für ein zuvor angesprochenes Problem (zum Beispiel ein Autobahnkreuz mit vielen verschiedenen Zubringern) überlegen würde. Hierdurch fühlte man sich direkt angesprochen und konnte viel Wissenswertes mitnehmen. So weiß ich jetzt zum Beispiel, dass man viel Arbeit in die Bearbeitung einer Ausschreibung für ein Bauwerk investieren kann und vielleicht trotzdem nicht gewinnt oder dass Mathe doch schwerer sein kann als ich gedacht habe.
Trotz einiger verbesserungswürdiger organisatorischer Aspekte hat der Hochschultag sicherlich zu der Entscheidungsfindung zum perfekten Beruf beigetragen. Ich zumindest bin mir nun sicher, dass ich entweder Bauingenieurwesen im Verkehrswesen, Bauingenieurwesen im Bereich des konstruktiven Ingenieurbaus oder Statistik studieren möchte.
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