Poetry Slam `17
Die letzten Leute hetzten atemlos die Treppen hoch, um noch pünktlich den Raum zu erreichen und nicht von allen beim Hineingehen angeguckt zu werden. Ich weiß das, denn ich konnte ihre Rücken beim Eintreten beobachten.
Ich ging durch die Tür, wo mir eine unglaubliche Wärmewelle entgegenschlug, die von ca. 200 EPlern, Q1ern und Q2ern bereits produziert worden war. Der Raum, den ich bisher nur von lästigen Arbeiten als „Aquarium“ kannte, war nun zu einem wohnzimmerähnlichem Raum umgestaltet worden und kaum wiederzuerkennen. Liebevoll verteilt lagen Teppiche auf dem Boden, Kerzen standen auf den Tischen (leider aus Brandschutzmaßnahmen nur die Elektroversion, welche nicht unbedingt funktionierten) und vorne war ein Podest mit einem Mikrofon aufgebaut.
Insgesamt war die Atmosphäre also ausgelassen und entspannt, selbst Pizza wurde von einigen Schülern während der Vorträge verspeist.
Nach der überzeugenden Perfomance des Gewinnerbeitrags des Vorjahres, die zudem auch den Poetry Slam moderierten, wurde der Ablauf wie folgt erklärt: Die Reihenfolge der Slammer wird durch das Ziehen der Zettelchen vom Publikum aus einer Mütze bestimmt. Der erste von ihnen war Lars Kecker, welcher mit einer gehörigen Ladung Humor über das Wetter slammte.
Weitere Themen bezogen sich auf Glück, Freunde, Fußball, Märchen, über eine tragische Liebe – selbst politische und sozialkritische Themen erfuhren eine kreative Verarbeitung z.B. über das übliche, und allseits geliebte Thema Donald Trump. Am Ende gab es drei Erstplatzierte, von denen durch ein Stechen, das aus einem Synonym-Battle bestand, Oliver Vollmer (mit einer humorvollen Geschichte über einen einfachen Typen und der Begegnung mit einem Bodyguard in Form eines Raps) als ultimativer Synonym-Battle-Gewinner hervorging. Er erhielt als Preis „Einmal vordrängeln am MäcGymi“. Der Zweitplazierte, Kevin Kruft, über sich und die Welt erzählend, bekam „Eine Verkürzung der Deutschhausaufgaben, in Absprache mit der Lehrkraft“ und der Letzte von den Dreien, Linus, über ein Spiel der Kreisliga und verkaterten Fußballern slammend, gewann „Ein Tür und Angel-Gespräch mit einer Lehrkraft“.
Nachdem das Publikum vor Lachen die Tränen kaum zurückhalten konnte, fingen alle damit an, den Raum wieder zu einem Klausurraum umzugestalten, und wurden für den Rest des Abends entlassen.
Kategorien: Schule