„Komm mit-Fördern statt Sitzenbleiben“
Das Programm „Komm mit-Fördern statt Sitzenbleiben“ verzeichnet nach dem ersten aktiven Jahr einen enormen Erfolg: Innerhalb dieses Jahres konnte in Nordrhein-Westfalen die Sitzenbleiberquote in der Sekundarstufe I von 3,1 auf 2,7 Prozent gesenkt werden. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2001/02 lag sie noch bei 4,5 Prozent.
Erst einmal einige allgemeine Infos zum Sitzenbleiben:
Deutschland ist eines der Länder, in denen am häufigsten sitzen gelassen wird. Im Schuljahr 2006/07 lag die Quote bei 2,7%(zum Vergleich: an unserer Schule lag diese im Schuljahr 2006/07 bei 1,6%) . Das sind, bei einer Schülerzahl von 8,8 Millionen, 243.000 Schüler und Schülerinnenin ganz Deutschland . Das ist zum einen für die Schüler und Schülerinnen nachteilig, obwohl viele Pädagogen Sitzenbleiben als sinvolle pädagogische Maßnahme ansehen, um wieder Anschluss zu finden und um leistungsschwachen Schülern eine weitere Chance zu geben, den Lernstoff zu verstehen.
Zum anderen entstehen auch für den Staat gewisse „Unannehmlichkeiten“. Die jährlich etwa 250.000 Sitzenbleiber kosten den Staat etwa 1,25 Milliarden Euro! Jedes Jahr.
Das Klischee, Blondinen seien dumm, ist übrigens haltlos: Mädchen machen nur 41% der Sitzenbleiber aus. Besonders an Hauptschulen macht sich dieser geschlechtsspezifische Unterschied bemerkbar: Dort machen die Jungen 62% der Wiederholer aus. Es gibt auch andere Gründe und Zusammenhänge die mit dem Sitzenbleiben verbunden sind. Schüler(innen) mit Migrationshintergrund bleiben fast dreimal öfter sitzen als deutsche Schüler. In der Hauptschule, am Gymnasium und in der Gesamtschule sind die Schüler der neunten Jahrgangsstufe am meisten gefährdet(8,1%; 5,8% und 4,4%). In der Realschule wird die höchste Sitzenbleiberquote bereits in der siebten Jahrgangsstufe verzeichnet.
Doch was ist dieses Projekt und wie funktioniert es?
Mit dem Schuljahr 2008/09 startete dieses Projekt an 385 weiterführenden Schulen, das sind 85 mehr als ursprünglich geplant. Mittlerweile sind es jedoch schon 412 Schulen. Ziel ist es, die Sitzenbleiberquote an weiterführenden Schulen kontinuierlich zu senken und niedrig zu halten. Dazu werden u.a. Minderleistungen reduziert, dass heißt , dass Schüler und Schülerinnen mit schwächeren Leistungen intensiver gefördert werden. Zudem soll zunehmend durch Projekte (z.B.Wochenarbeiten) gelernt werden. Dabei tragen die Schüler, eingeteilt in Teams, selbst die Verantwortung; sie beschaffen Material, regeln die Zeitplanung, dokumentieren ihre Arbeit und reflektieren sie anschließend. Lehrer und Lehrerinnen spielen hierbei eher eine Nebenrolle. Sie beantworten bei Bedarf Fragen, oder helfen, wenn kritische Entwicklungen oder gar ein Scheitern des Projektes absehbar sind.
Abschließend lässt sich nun sagen, dass dieses Projekt wahrscheinlich jedem Schüler nützen wird. Daher ist es sehr gut, dass so etwas ins Leben gerufen wurde. Falls es nun noch Fragen gibt: Ansprechpartner an unserer Schule ist Herr Haveresch.
Kategorien: Greven