Aufführung: „Stell dir vor…“
Am Donnerstag, dem 15.01.2015, führte der Differenzierungskurs Theater der Jahrgangsstufe 9 in der Aula unseres Gymnasiums das Stück „Stell dir vor…“ auf. Die Geschichte der 16-jährigen Tessa, die Leukämie im Endstadium hat, basiert auf dem Roman „Bevor ich sterbe“ von Jenny Downham. Der Kurs hatte sich, unter der Leitung von Herrn Mischke, zuvor mit der Frage „Was kommt nach dem Tode?“ beschäftigt.
Die Schülerinnen und Schüler führten das Stück mit wechselnder Besetzung auf, sodass jeder einmal die Möglichkeit hatte, sein schauspielerisches Können zu zeigen. Tessas Gedanken wurden durch ihre inneren Stimmen, dargestellt von schwarz gekleideten „Ichs“, lebendig und für den Zuschauer verständlich. Diese, sehr surreale, Darstellung eines eigentlich sehr verständlichen Plots verwirrte die Zuschauer teilweise sehr, da die Darsteller häufig wechselten.
Die Hauptfigur Tessa suchte sich 10 Dinge, die sie vor ihrem Tod noch erleben wollte und verewigte diese auf der Wand, die Teil des Bühnenbilds war. Die Liste veränderte sich mit der Zeit. Es kamen neue Wünsche dazu, andere wurden ersetzt. Es ging um Liebe, aber auch darum Erfahrungen zu machen. Auf ihrem Weg, den ihre beste Freundin Zoey begleitete, lernt sie auch Adam kennen und verliebt sich in ihn. Dieser erwidert ihre Gefühle und es kommt zu einer Szene, in der die beiden sich ihre Gefühle gestehen. Da auch der Darsteller des Adam ständig wechselte, war es unklar, ob Adam sie bei ihren Erlebnissen begleitete oder sie mehrere Jungen kennenlernte. Bei der Wiedererkennung der Charaktere halfen Merkmale, wie eine rote Mütze bei Tessa und Gummistiefel bei Adam, der jedoch zeitweise stattdessen auch eine Motorradjacke trug. Ihre nicht immer einfach zu erfüllenden Wünsche bieten Konfliktpotenzial zwischen ihrem Vater und ihr, aber auch ihre Beziehung zu ihrer besten Freundin wird auf die Probe gestellt. Auch die Beziehung von ihrem Vater zu ihrer Mutter, die mit einem anderen Mann durchgebrannt war, spielte eine Rolle. Es entwickelte sich zu einem Wunsch, dass ihr Vater wieder mit ihrer Mutter zusammenkommen würde. Als Tessa schließlich stirbt, hat sich dieser Wunsch wohl nicht erfüllt.
Mit Tessa sterben auch ihre verschiedenen „Ichs“. Diese sitzen am Ende auf den verschiedenen Boxen, die den Hintergrund des Bühnenbilds dargestellt hatten, und reagieren nicht auf den Vater der versucht Kontakt aufzunehmen. Zum Schluss wurden kurze Briefe an ihren Vater, ihre Freundin und ihren Bruder vorgelesen.
Leider wurde die Aufführung durch längere Pausen unterbrochen, in denen das Bühnenbild wechselte und die Schauspielerinnen und Schauspieler die Möglichkeit hatten, sich umzuziehen. Diese Pausen zogen das Stück leider unnötig in die Länge und der Handlungsstrang wurde unterbrochen. Auch die Lichttechnik führte zu einigen Problemen, zum Beispiel wurde nach einigen Szenen nicht abgeblendet, sodass die Darsteller hilflos auf der Bühne standen. Diesen war es jedoch möglich, diese Pannen zu überspielen und das Stück weiterzuführen.
Ein großer Dank geht an Herrn Mischke und Frau Reinelt, die mit den Schülerinnen und Schülern dieses Schauspiel auf die Bühne gebracht und mit ihnen in der vergangenen Zeit fleißig geprobt haben.
Foto: Alexander Wiederhold
Kategorien: Schule