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Avengers: Age of Ultron – Die Superhelden sind zurück

Wir schreiben Donnerstag, den 23.04.2015: Der Tag, der für alle Fans der Marvel-Superhelden wahrscheinlich ungefähr so wichtig sein dürfte wie der eigene Geburtstag, Weihnachten und der Besuch bei der Oma zusammen. Der Tag, der mehr war als ein bloßes Geschenk: eine randvoll gepackte Wundertüte. Im Auftrag der Schülerzeitung stürzte ich mich diensteifrig (und – zugegebenerweise – auch voller Eigeninteresse) in die wunderbare Welt des Marvel Cinematic Universes – was ich erlebte, welche Helden ich wiedersah und wie viele Tränen ich vergießen musste lest ihr jetzt:
Seit diesem denkwürdigen Donnerstag läuft „Avengers: Age of Ultron“, der zweite Teil der „Rächerinitiative“ („avenger“ (engl.) für Rächer) in unseren deutschen Kinos. In allen deutschen Kinos? Nein! Schon vor Premiere gab es um den neuen Film der Marvel Studios diverse aggressive und polarisierende Diskussionen: Disney (seit 2009 gehören die Marvel Studios zu der „Walt Disney Motion Pictures Group“) hatte angekündigt, ab dem Release des neuen „Avenger“-Films die Leihgebühren für kommende Filme zu erhöhen. Für jeden neuen, von Disney produzierten, Film sollen die Kinos (ungeachtet ihrer Größe) rund 53 % der Filmeinnahmen an den amerikanischen Medienkonzern abtreten. Weil diese Erhöhung für die kleineren Kinos jedoch wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist, boykottieren diese nun das Werk; der neue „Avengers“-Film ist somit zumeist nur in den größeren Kinoketten zu sehen.

Was dich erwartet – Die Handlung
Die Grundidee der „Avengers“-Filme ist, einige der bekanntesten Superhelden gemeinsam auf die Kinoleinwand zu bringen. Dieses Zusammentreffen (Iron Man, Hulk, Thor, Captain America, Black Widow, Hawkeye) führte schon 2012 im ersten Teil („The Avengers“) zu so manchen interessanten und zumeist lustigen Dialogen. Die verschiedenen Charaktereigenschaften und Wertevorstellungen der Superhelden prallen nun auch in jeder Minute des neuen Films aufeinander. Vor allen Dingen aber steht dabei die Frage im Raum, wie sich die doch meist eigensinnigen und egozentrischen Helden im Kollektiv verhalten; statt als einzig glorreiche Protagonisten im Rampenlicht zu stehen müssen sie ihre Persönlichkeit einer übergeordneten Gruppe und einem nur gemeinsam zu erreichenden Ziel unterordnen.
Dieses Teamwork ist auch bitter nötig, wird die Welt doch von einem neuen Gegenspieler bedroht: Die künstliche Intelligenz Ultron (James Spader) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erde zur retten – sieht jedoch ironischerweise als einzige Lösung, sie dafür komplett zu zerstören. Die Menschen sind in seinen Augen bemitleidenswerte Kreaturen, welche mehr oder weniger von ihrem gefährdeten und unterentwickelten Dasein erlöst werde sollen. Bei dieser Zerstörung erhält er Hilfe von zwei neuen „Talenten“: Der sich mit Schallgeschwindigkeit fortbewegende Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson) und die gedankenlesende und telekinetisch veranlagte Scarlet Witch (Elizabeth Olsen). Sie beide erlangten ihre Kräfte durch die böse Geheimorganisation HYDRA, welche Experimente an ihren Körpern durchführte. Von Beginn des Films an ist die Bekämpfung Ultrons eine persönliche Angelegenheit der Avengers. Natürlich ist es einzig an ihnen gelegen, diese globale Bedrohung auszuschalten, aber einige unter ihnen haben mit der Bekämpfung auch alte Fehler wieder gut zu machen. So optimistisch die Superhelden am Anfang den Kampf aufnehmen, so derbe Rückschläge müssen sie im Verlaufe des Filmes einstecken. Nach einem Zusammentreffen mit Scarlet Witch, welche ihre Kräfte geschickt einzusetzen weiß, ist sowohl der Teamgeist als auch der Kampfwille gebrochen. Die großen, nach außen stark wirkenden Helden müssen sich eingestehen, dass auch sie nur Menschen mit einer gebrochenen Persönlichkeit und mitunter qualvoller Vergangenheit sind. Die einzige Möglichkeit, der Kampf doch noch zu gewinnen, liegt in der Rückbesinnung auf die Gemeinschaft und die Bündelung der Kräfte zum Wohle der ganzen Menschheit – was in der Theorie jedoch leichter klingt, als es tatsächlich in der Praxis ist …

Wen du wiedersiehst  – Die (bekannten) Superhelden *1
Endlich gibt es ein Wiedersehen mit all den wunderbaren, facettenreichen Superhelden, die uns schon im ersten „Avengers“-Teil verzaubert haben. Ganz vorne dabei ist natürlich Iron Man alias Tony Stark (Robert Downey jr.); der Superheld, „der in Satinbettwäsche schläft“, spielt eine ganz besondere Rolle im Film – offenbart er den Zuschauern nicht nur neue technische Superanzüge, sondern auch die Risiken für die Gemeinschaft der Avengers und der Menschen, die mit seiner nazistische Weltanschauung und sein allgemeines Charakterprofil einhergehen.
Hulk alias Dr. Bruce Banner (Mark Ruffalo) zeigt sich dem Zuschauer auch in diesem Film in seiner ganzen grünen Pracht. Und doch: In ehrlichen und gefühlsechten Vieraugengesprächen mit Black Widow alias Natascha Romanow wird besonders die Zerbrechlichkeit des mutierten, kraftvollen Wissenschaftlers deutlich.
Auch Captain America alias Steve Rogers (Chris Evans) darf in dem neuen Teil nicht fehlen: Er ist der Kopf der Avengers und setzt sich, neben dem Kampf gegen Ultron, auch für den Nichtgebrauch von Kraftausdrücken ein (Insider – sieh Dir den Film an, dann weißt Du, worauf ich hinaus will). Dabei kommt es immer mal wieder zu neckischen und lustigen Dialogen zwischen ihm und Tony Stark, den zwei Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Der Halbgott Thor (Chris Hemsworth) bezaubert auch in diesem Film und lässt Frauenherzen höher schlagen und sein Hammer Mjöllnir wird in diesem Film zum Running Gag. Thor ist sich sicher, niemand kann ihn ohne seine göttliche – würdige – Macht heben. Dies scheint sich auch eigentlich immer wieder zu bestätigen – bis es schließlich doch jemandem gelingt …
Einige Facetten erfahren wir in diesem Teil auch von Black Widow alias Natascha Romanov (Scarlett Johansson). Im Verlauf des Kampfes werden wir nicht bloß Zeuge der schlagfertigen und durchsetzungsfähigen Superagentin von S.H.I.E.L.D., sondern auch ihrer uns bis dato unbekannten Charakterzüge und ihrer schreckliche Vergangenheit. Besonders in Interaktionen mit Dr. Bruce Banner scheint sie aufzutauen und sich von einer anderen, ihrer wahren Seite zu zeigen. Auch von Hawkeye alias Cint Barton (Jeremy Renner) werden in dem neuen Film so manche Geheimnisse aufgedeckt, die besonders aus Sicherheitsgründen bisher unter Verschluss gehalten wurden. Somit hat es den Anschein, dass in diesem „Avengers“-Teil besonders die menschliche Seite der Superhelden betont werden soll. Kurze Auftritte haben neben Nick Fury (Samuel L. Jackson), auch die aus den Thor-Filmen bekannten Heimdall (Idris Elba) und der Astrophysiker Dr. Erik Selvig (Stellan Skarsgard). Und natürlich darf auch J.A.R.V.I.S. (Paul Bettany) nicht vergessen werden: Die von Tony Stark entwickelte künstliche Intelligenz kommt in diesem Teil zu einer ihr würdigen, wichtigen Rolle.

Wie viele Tränen geflossen sind – Die Grundstimmung
Der Fokus dieses „Avengers“-Teils liegt, wie bereits oben beschrieben, auf der Interaktion der Superhelden untereinander. Dabei thematisiert Regisseur Joss Whedon erfreulicherweise auch ihre menschliche Seite; der neue Film bietet uns somit nicht nur Helden zum Bewundern, sondern auch zum Anfassen und Mitfühlen. So kann man durchaus in den ruhigeren Stellen eine gewisse Beklommenheit spüren, wenn die Superhelden von ihrer Vergangenheit oder allgemeinen Problemen berichten – und schafft somit das gewisse „Extra“, ohne dabei jedoch in ein Melodram abzurutschen. Stattdessen muss man sich hauptsächlich die Lachtränen aus den Augen reiben, wenn die grandiose Situationskomik oder die ausgefeilten, zugespitzten Dialoge mal wieder zum lauten Loslachen verleiten. Wie auch der erste Teil überzeugt Nummer 2, meiner Meinung sogar noch perfekter, durch eben diesen feinen Humor, die bereits angesprochene Situationskomik und das erstklassige Zusammenspiel – meist jedoch das Aufeinanderprallen – der Superhelden.

Meine Bewertung
Dieser Film ist nicht gut … dieser Film ist einfach grandios genial.
Auch wenn die unzähligen wunderbar inszenierten Kampfszenen, den vielfältigen Missionen (z.B. die Verfolgung eines LKWs sowohl auf dem Motorrad und auch aus der Luft), die neuen Wendungen in der Handlung und bei den Charakteren, den unterschiedlichsten Schauplätzen und die allgemeinen Detailverliebtheit am Ende nicht ganz hinwegtäuschen können über die nebulösen Motive Ultrons, so bleibt doch festzuhalten, dass dieser neue Film nahezu perfekt ist. Er ist eine gelungene Symbiose; neben den eingefleischten Fans, die gut beschäftigt sind, die vielen versteckten Querverweise auf andere Marvel-Produktionen zu entdecken, erfreuen sich auch „Marvel-Neulinge“ – die ihre Unkenntnis schnell ändern sollten – an dem Actionreichtum und den Spezialeffekten auf höchstem Hollywood-Niveau. Die feine (Selbst-)Ironie (z.B. als Hawkeye feststellt, dass etwas falsch sein muss, wenn er mit Pfeil und Bogen bewaffnet gegen Kampfroboter kämpft), die allgemeine gekonnte Grundkomik gepaart mit den an manchen Stellen etwas gedämpften Dialogen und sogar eine angedeutete Liebesgeschichte runden das Kinospektakel ab. Ein rundum gelungenes Werk und ein mehr als würdiger Nachfolger zum ersten Teil.
Kurz: „Avengers: Age of Ultron“ ist einfach Mjöllnir! (Verstehst du? „Mjöllnir“ ist Thors Hammer und … ach, Du hast es sicher schon verstanden.)

 

In Sternen          schlecht (1 Stern) – sehr gut (5 Sterne)

Umsetzung                                       (5 Sterne)

Komik                                                  (5 Sterne)

Vielfalt                                                (5 Sterne)

Angekündigt und umgesetzt     (4 Sterne)           – Motive nicht ganz klar; – globale Bedrohung kam nur bedingt rüber

_____________________________________________

Insgesamt                                          (5 Sterne)

 

Anmerkungen:

*1: aus „Spoilergefahrgründen“ wird hier auf die Darstellung der neuen Charaktere verzichtet.

Beitragsbild: http://webvibrant.com/wp-content/uploads/2015/03/age-of-ultron-10-things-that-will-make-you-cry-in-avengers-age-of-ultron.jpeg

Kategorien: Schule

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